Verhalten während der Hypnose
Hypnose ist eine Behandlungsmethode, die viele verschiedene Anwendungen beinhaltet, diese können in der Durchführung teilweise stark voneinander abweichen. Allerdings ist jede Anwendung auf ihr konkretes Ziel abgestimmt und wird so durchgeführt, wie es für die jeweilige Thematik am sinn- und wirkungsvollsten ist. Ein zeitnaher und größtmöglicher Erfolg wird angestrebt.
Viele Neuklienten haben schon einmal im Fernsehen Berichte über Hypnose gesehen und sind teilweise verwundert, wenn Ihre Hypnoseanwendung anders abläuft als im Fernsehen dargestellt.
Grund dafür ist zumeist ein anderes Behandlungsthema oder es liegen andere Rahmenbedingungen vor, aufgrund derer der Hypnotiseur: in die für den Klienten sinnvollste Herangehensweise wählt, die sich im Zweifel eben von einer anderen Herangehensweise unterscheiden kann.
Showhypnose nicht geeignet
Das Bild von der Hypnose ist bei vielen Neuklienten von der Showhypnose geprägt, die des Öfteren ebenfalls im Fernsehen gezeigt wird.
Die Showhypnose, deren Ziel es zumeist ist, den Showhypnotiseur besonders mächtig und die Hypnose möglichst spektakulär erscheinen zu lassen, nutzt allerdings Trancezuständen, die für die therapeutische bzw. beratende Hypnoseanwendung notwendig sind, kaum bis gar nicht. Showhypnose ist dafür nicht geeignet.
Es handelt sich bei Showhypnose um sehr intensive Trancezustände, die das Bewusstsein während einer Show massiv trüben, sich allerdings kaum dazu eignen, Wirkungen zu verankern, die längere Zeit über die Show hinaus bestehen.
Hypnose wirkt langfristig
Bei der therapeutischen / beratenden Hypnose werden deshalb zumeist weniger bewusstseinstrübende Trancen eingesetzt, in denen der Klient die Sitzung durchaus noch bewusst miterleben kann, die aber wesentlich geeigneter sind, langfristige (!!) Wirkungen zu verankern.
Es besteht also kein Grund zur Verwunderung, wenn der Klient: in während einer Hypnose-Behandlung nicht (!!) „bewusstlos“ oder „ohnmächtig“ oder gar „willenlos“ ist. Die in Hypnose-Praxen genutzten Trancezustände können zumeist an einem intensiven Entspannungsgefühl erkannt werden, welches von phasenweisem „Abschweifen“ des Bewusstseins begleitet sein kann – diese Trancezustände sind optimal für die meisten hypnotischen Zielsetzungen und erlauben wesentlich tiefgreifendere und langfristigere Wirkungen als zu sehr bewusstseinsgetrübte Zustände. Ein verantwortungsvoller Hypnotiseur: in wird den für das jeweilige Thema sinnvollsten Trancezustand wählen und einleiten.
Eigenes Verhalten wichtig
Natürlich stellt sich zwangsläufig die Frage, wie sich der Klient: in selbst innerhalb einer Hypnoseanwendung verhalten sollte um zum Gelingen der Hypnose beitragen zu können. Das Verhalten während der Hypnose ist für den Erfolg der Anwendung enorm wichtig.
Unverzichtbar ist, dass der Hypnosewillige während der Hypnose immer auf die Stimme des Hypnotiseurs: in hört und dessen Anweisungen folgt, sowie versucht den gesprochenen Worten geistig zu folgen.
Nicht experimentieren
Hypnose ist eine sehr feinfühlige Angelegenheit, deshalb ist es ratsam während der Hypnose nicht zu experimentieren. Ein austesten ob man sich gegen die Worte des Hypnotiseur: in „wehren“ kann ist unangebracht und gefährdet die Wirkung der Hypnose.
Die Idee, dass man sich während der Anwendung zum Beispiel etwas anderes vorstellt, als das was der Hypnotiseur: in gerade bittet sich vorzustellen, sollte man ganz schnell vergessen, denn beeinflusst man einen gerade ablaufenden Prozess grundlos oder beeinflusst man ihn aus reiner Neugier, zum Beispiel auch durch selbstständiges öffnen der Augen, kann solch eine Störung die Wirkung entscheidend mindern.
Falls dem Klienten: in etwas unangenehm sein sollte kann dies dem Hypnotiseur: in während der Hypnose selbstverständlich jederzeit mitgeteilt werden. Auch Prozesse, welche im Moment lieber nicht durchschreitet werden möchten kann man durch Rückmeldung bremsen. Es empfiehlt sich jedoch, dies nicht „einfach so“ aus Neugier zu tun, sondern nur dann, wenn wirklich nötig ist.
Einfach zulassen
Idealer Weise sollte man versuchen sich während der Hypnose auf die eigene innere Welt – körperliche Empfindungen, Gefühle, Gedanken, innere Bilder - zu konzentrieren. Nimmt der zu Hypnotisierende hierzu eine “innere Beobachterposition“ ein, ist es möglich intensiv wahrzunehmen, was die Hypnose vielleicht gerade auszulösen beginnt.
Innerlich zu analysieren, was der Hypnotiseur: in gerade sagt oder warum dies gerade gesagt wird, ist während der Hypnose kontraproduktiv. Auch Gedanken in welcher Trancetiefe man wohl gerade ist, ob man schon tief genug in Hypnose ist oder ob diese Anwendung gerade einer anderen Anwendung entspricht, von der vielleicht gehört oder gelesen wurde sind hinderlich – all das sind nur Störeinflüsse, die das Unterbewusstsein dabei bremsen, dies zu tun, was es eigentlich gerade tun soll.
Um die Hypnose richtig erleben zu können sollte sie einfach nur zugelassen werden um dann fühlen zu können was sich im innersten bewegt.
Reize nicht unterdrücken
Aufgrund der entspannenden Wirkung der Hypnotischen Trance auf den Körper können eine Reihe ungefährlicher Effekte bei Einsetzen der Trance auftreten:
Manche Klienten: innen spüren einen Hustenreiz, einen Juckreiz, dies ist in der verbesserten Feindurchblutung der Haut begründet.
Sehr oft stellt sich ein verstärkter Schluckreiz oder ein Lachreiz, welcher aufgrund einer Ausschüttung von Glückshormonen, die durch hypnotische Trancen teilweise bewirkt werden können, ein.
Es sollte nicht versucht werden, diese Reize zu unterdrücken. Hier ist ein „einfach geschehen lassen“ sehr wichtig.
Bei einem Juckreiz darf sich selbstverständlich kurz gekratzt werden, um ihn zu beseitigen. Ein Widerstand gegen diese Trancesymptome oder der Versuch, sie mit dem Bewusstsein zu unterdrücken kann die hypnotische Trance stören und deren Wirkung mindern. Ein Nachgeben führt zumeist zu einem schnellen Vorübergehen dieser Symptome und anschließend in eine tiefe, intensive Trance.